Färöisch

Färöisch ist mit mindestens 60.000 Sprechern eine der kleinsten und exotischsten Sprachen in Nordeuropa und wird neben den Bewohnern des abgelegen Archipels im Nordatlantik auch von vielen Exilfäringern gesprochen, die in Dänemark und anderen Ländern leben. Da die Färöer ein Teil des dänischen Königreiches sind, hatte Dänisch auf den Inseln lange Zeit eine dominante Rolle. Es ist noch heute Teil des Alltagslebens und wird von allen Insulanern gesprochen und verstanden. Im 20. Jahrhundert erlangte das Färöische aber eine immer stärkere Bedeutung im Zuge nationaler Emanzipationsbestrebungen und ist heute offizielle Amtssprache in allen Lebensbereichen. Es gehört zur Untergruppe der west- oder inselnordischen Sprachen und ist sehr eng mit dem Isländischen und dem Nynorsk (Neunorwegisch) verwandt. Genau wie das Isländische ist das Färöische recht archaisch geblieben und dem Altnordischen noch sehr nah, was sich besonders an der recht vielfältigen und komplexen Beugungsgrammatik, aber auch am Wortschatz zeigt, der nicht so stark von Fremdwörtern durchdrungen ist, wie in den skandinavischen Sprachen auf dem Kontinent. Die Entwicklung der Aussprache ist allerdings einen ganz anderen Weg als das Isländische oder das Nynorsk gegangen und im Gegensatz zum isländischen Brudervolk gibt es auf den Färöern auch viele Dialekte. Als sehr belesenes Volk weisen die Färöer natürlich eine blühende Literaturszene und ein sehr vielfältiges Kulturleben auf. Es ist ein Abenteuer und ein Erlebnis, diesen sprachlichen Diamanten im Nordatlantik zu entdecken!