Finnisch

Finnisch ist die Außenseiterin und Exotin im nordeuropäischen Raum: Anders als die skandinavischen Sprachen gehört sie nicht der indoeuropäischen Sprachfamilie an – mit dem Norwegischen, Schwedischen und Dänischen ist sie also nicht einmal entfernt verwandt. Stattdessen ist Finnisch eine finno-ugrische Sprache aus der uralischen Familie, was sie mit dem Ungarischen, Estnischen und auch den samischem Sprachen gemeinsam hat. Als Nationalsprache ist sie zudem noch sehr jung: Erst 1863 wurde das Finnische neben dem Schwedischen zur zweiten offiziellen Sprache des damaligen Großfürstentums Finnland. Im Verhältnis zum Deutschen ist das Finnische eine kleine Sprache mit etwa 5 Millionen Sprechern, die vor allem in Finnland selbst leben. Finnischsprachige Minderheiten gibt es aber auch in Schweden, in Nordnorwegen, in Karelien, in Estland und sogar in den USA! Bei vielen Menschen hat Finnisch den Ruf einer besonders schwierigen Sprache, was vor allem an ihren vielen Kasus liegen mag. Was aber weniger bekannt ist: Die Sprache funktioniert nach einem sehr logischen Baukastenprinzip. Da sie außerdem in der Wortbildung viel eigenes Material verwendet, kann man sich mit einem Grundstock an Vokabeln schnell viele Wörter selbst erschließen. Auch die simple Aussprache und das Fehlen eines grammatikalischen Geschlechts sind Pluspunkte beim Lernen. Natürlich braucht der für Mitteleuropäer ungewohnte Sprachbau am Anfang etwas Geduld, um sich einzufinden. Dabei hat das Finnische aber so viel Spannendes zu bieten, dass sich der Einsatz auf jeden Fall lohnt!